froschauer gust war amtsleiter, als ich 1979 mit der PUM in den gemeinderat einzog. in schwanenstadt gab s zur Pum und zu mir sehr zweispätlige haltungen. die haltung von unserem damaligen amtsleiter, gust froschauer, war anders, - sie war korrekt. diese korrektheit war für gust selbstverständlich. mir tat sie wohl, denn manche schwanenstädter hätten mich lieber in der hölle schmoren gesehen.
liebe trauergemeinde, bitte erlaubt mir, dass ich euch jetzt noch eine sehr, sehr besondere geschichte, die ich mit gust froschauer erlebt habe, erzähle. Ich glaube, es war ungefähr im jahr 1982. damals kündigten wir ein atkionstheater an: "die hinrichtung der heiligen kühe". der plan war ein auto, eine stereoanlage usw ... "hinzurichten". gust bekam wind davon. er lud mich auf die gemeinde ein um das "projekt zu besprechen". er meinte, die freiheit der kunst dürfe nicht, - und solle auch nicht eingeschränkt werden. allerdings möchte er als feuerwehrhauptmann sicherstellen, dass feuerpolizeilich alles in ordnung sei, und dass dabei keine gefährlichen aktionen stattfänden. wenn doch, dann würde er von der freiwilligen feuerwehr einige leute organisieren, die dieses aktionstheater schützen und beschützen sollten.
gust, ich brauche nur an diese geschichte zu denken und schon denke ich gern an dich. solche typen, die im stande sind, - ungeachtet der meinungsverschiedenheiten, - freiheit und fairness als ein höheres gut als die private meinung zu erkennen , ...solche typen sind rar geworden. ich bin dankbar, dass ich in dir einen kennengelernt habe, der die s so gehandhabt und gelebt hat. Das war gut für mich. Aber nicht nur für mich. Auch für die PUM und die demokratie. Und für das gemeinwesen erst recht, denn ein gemeinwesen findet nur durch vielfalt zur lebendigkeit. die mächtigen sehen in der vielfalit immer eine bedrohung. onkel rudl, zum beispiel, war oft unglaublich brutal in seiner gegnerschaft zur PUM. du, als amtsleiter, jedoch hast dich immer darum bemüht fair zu sein. dafür dank ich dir und denke gern an dich.
von den griechen habe ich gehört, dass sie sich am offenen grab von den verstorbenen mit dem ruf "gute reise" verabschieden. gust - in diesem sinne wünsch ich dir eine "gute reise". am grab von papa haben wir "swing low, sweet chariot" gesungen. dort heißt es in der zweiten strophe ... "if you get there, before I do, tell all my friends I´m coming too." und nun, wenn du dort drüben, auf deiner reise, angekommen bist, dann sag es ihnen, dass wir, ich und wir alle, auch bald dort ankommen werden. du bist uns bloss vorangegangen.
gust, ... gute reise. in dankbarer erinnerung, dein heini